Die erste Spanischstunde in einem Anfänger:innenkurs

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Da die erste Stunde in einem Anfänger:innenkurs eine ganz besondere ist, möchte ich ihr einen eigenen Artikel widmen. Allgemeine Überlegungen zum Thema haben Catrin und ich hier angestellt. Nun soll es darum gehen, wie die ersten Schritte in der neuen Fremdsprache zu Beginn gemeinsam getan werden können. Drei Dinge sind mir dabei wichtig:

  • Spaß: Die Stunde soll Lust auf das Erlernen des Spanischen machen.

  • Kompetenzerleben: Jede:r kann mitmachen.

  • Handlungsorientierung: Jede:r kann nach der Stunde etwas auf Spanisch sagen.

Möglichkeiten der Umsetzung gibt es mannigfaltige und gerade in Spanisch als dritter oder gar vierter Fremdsprache kann ich Vorkenntnisse der Lernenden im Sinne der Mehrsprachigkeit auf vielfältige Art und Weise nutzen. Hier zwei Beispiele, das zweite inspiriert durch eine Idee meiner Spanisch-FL-Kollegin Birgit Deppermann.

  • Die SuS können sich je nach Vorwissen drei Gruppen zuordnen:

    • Gruppe 1: Die SuS tragen gemeinsam ihre Vorkenntnisse zusammen. Das können einzelne Wörter, Ausdrücke oder Sätze sein. Dazu eignet sich die Anwendung https://flinga.fi/ zur Erstellung einer Mindmap .

    • Gruppe 2: Diejenigen, die noch kein Vorwissen haben, können Materialien als Hilfe nutzen (Überschriften von Zeitungsartikeln, Text-Bild-Verschränkungen, Ausschnitte aus Texten, etc.) und herausfinden, was sie schon verstehen.

    • Gruppe 3: Muttersprachler:innen oder fortgeschrittene Lerner:innen können in der Zeit kurze Videos drehen, in denen sie sich vorstellen. Diese können später als audiovisueller Impuls genutzt werden, um ein erstes Hör-Sehverstehen zu initiieren.

    Auf diese Weise trage ich den unterschiedlichen Lernvoraussetzungen der SuS von Beginn an Rechnung und lasse sie erste Kennenlernschritte gemeinsam in der Gruppe gehen.

  • Die SuS schauen in ihrem Tempo ein kurzes Video, in dem sich junge Spanier vorstellen. Ein Beispiel findet sich hier. Aus diesem Video können die Lernenden zunächst die wichtigsten Informationen über die Personen notieren (mit gestuften Hilfen) und über erste Regelhaftigkeiten des Spanischen nachdenken. Sinnvoll wäre es, den SuS verschiedene Videoversionen zur Verfügung zu stellen: Schüler:innen ohne Vorkenntnisse benötigen sicherlich Untertitel, jene mit Kenntnissen keine oder wenige. Dies klingt nach hohem Arbeitsaufwand, da diese Videos selbst gedreht und bearbeitet werden müssen, ist aber insofern lohnend, als sie mehrfach eingesetzt und mit Kolleg:innen geteilt werden können. Der nächste Arbeitsschritt kann unterschiedlich ausfallen.

    • a) Die SuS drehen eigene Videos, die sie ihren Mitschüler:innen zur Verfügung stellen. Hier wäre auch eine kursübergreifende Zusammenarbeit möglich, sei es an der eigenen oder einer fremden Schule, eine spanische Partnerschule mit einem Anfänger:innenkurs Deutsch wäre natürlich optimal. Diejenigen, die keine Videos von sich selbst drehen möchten, könnten Audios aufnehmen und diese mit einer Präsentation o. Ä. bebildern, ebenso gibt es die Möglichkeit, Videos mit Memojis zu drehen, wenn man sich selbst nicht zeigen möchte.

    • b) Die SuS bereiten eine Kurzpräsentation vor (z.B. mit Hilfe der Klausurbogentechnik + Möglichkeiten zum vorherigen Üben) und stellen sich gegenseitig im Omniumkontakt vor.

    In den Folgestunden können die hier genutzten Sprachbausteine systematisiert, kognitiviert und erweitert werden.

    Auch diese Herangehensweise nutzt die Vorkenntnisse der Schüler:innen und führt ihnen vor Augen, was sie tatsächlich schon alles verstehen und entdecken können. Dies gemeinsam in Partnerarbeit zu tun, bietet sich an.

Ausblick: Ich würde mich freuen, wenn du deine Ideen für die erste Spanischstunde in diesem Padlet teilst: https://padlet.com/iris_laube/9kh1efmssfn89gay Dort findest du auch Platz für Ideen und Inspiration für andere Fächer.

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Eine mündliche Kommunikationsprüfung zusammen mit Muttersprachler:innen im Sprachendorf absolvieren